New Work – Alter Wein in Neuen Schläuchen?

Interview mit Ursula Della Schiava-Winkler

Ursula della Schiava-Winkler: “Unter New Work verstehe ich die Bündelung verschiedener Konzepte mit denen wir auf den Wandel unserer Arbeitswelt reagieren und Antworten darauf finden. Agiles Arbeiten und agiles Führen, Mindset, Resilienz und Empathie reihen sich in diesen New-Work-Kontext ein. Es geht im Besonderen um die Frage, wie wir in Zukunft arbeiten werden.

Der Begriff selbst geht zurück auf Frithjof Bergmann, ist in den 90er-Jahren entstanden und spannender Weise wurde auch genau in dieser Zeit erstmalig der Begriff Agilität erwähnt. Bergmann zeigte mit dem Konzept des New Work auf, wie wichtig es ist, in der Arbeit die eigene Kreativität und Persönlichkeit zu entfalten und sich damit aus der Lohnarbeit zu befreien. Er pochte damit auf Werte wie Selbständigkeit, Freiheit und Gemeinschaft.

New Work bedeutet, dass diese Werte für die Arbeit und Menschen freigesetzt werden. Ich glaube an den Gamechanger New Work, weil wir uns Zukunftsfragen widmen, weil wir Arbeit und Zusammenarbeit – auch mit Maschinen – neu denken und bewerten.

Ursula della Schiava-Winkler: “Wenn wir uns die 5 New-Work-Prinzipien vor Augen führen erkennen wir, dass es sowohl relevant für große als auch für kleine Organisationen ist!
Die 5 New-Work-Prinzipien sind:

Freiheit: Schaffen von Experimentierräumen, Schaffen einer Kultur der Angstfreiheit, starke Vernetzung innerhalb der Organisation.

Selbstverantwortung: Etablieren von Modellen der Selbstorganisation, erweitern der Budgetverantwortung, etablieren von Partizipation und Beteiligungsmodellen

Sinn: Arbeit schaffen, die man wirklich, wirklich will, erweitern des Wertschöpfungsbegriffs, überprüfen von Strukturen und Prozessen

Entwicklung: Etablieren kollektiver Lernstrukturen, Selbstreflexion der Organisation, Feedbackmechanismen, kollektive Entscheidungsstrukturen

Soziale Verantwortung: Ökologische und soziale Nachhaltigkeit, regionales Engagement, Prinzip des ehrbaren Kaufmanns

Je besser diese Prinzipien verwirklicht sind, desto zukunftsfitter ist eine Organistation!”

Ursula della Schiava-Winkler: “Humanskilling, metaskilling und Spaß am Lernen und Experimentieren wird im Vordergrund sehen müssen. Und dazu sollten Instrumentarien aus dem agilen Umfeld, aus der Empowerment-Forschung und andere Interventionstechniken kennen und erproben, die wir nutzen können, um neue Arbeitskulturen zu schaffen. Wer jetzt schon mal Lust darauf bekommen hat, kann gerne die 48 Interventionen bei arbeitanders erkunden, die einen Musterwechsel erzeugen und ins neue Arbeiten führen können.

Ursula delle Schiava-Winkler: “Die einzelnen Module des Lehrgangs finden in Wien, Berlin und in Zürich statt. Dadurch ermöglichen wir den Teilnehmenden eine länderübergreifende Sicht auf die New Work Bewegung, die befruchtend ist! Wir werden klar den Blick auf das Thema Zukunft der Arbeit und Zukunft der Organisation, auf Organisations-Designs, auf Organisationsformen der Zukunft, sowie auf neue experimentelle Ansätze für die Erneuerung von Unternehmenskultur lenken. Und wir werden unterschiedliche Learning-Journey-Konzepte ausprobieren und erlebbar machen. Eine zukunftsfähige Kultur muss vor allem eine Anpassungsfähigkeit der Organisation ermöglichen. Reaktionsfähigkeit. Schnelligkeit. Organisationale Aglität.

Ursula della Schiava-Winkler: “Viele Anbieter reagieren mit Workshopdesigns auf das Thema und lassen die Themen gleich. Wir experimentieren mit Learning-Journeys und setzen den Schwerpunkt auf die praktische Umsetzung von New Work Konzepten in der Organisation.”

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